Der Maler Franz Gertsch inspirierte mich mit seiner „Blauen Schaffensphase“ zu diesen monochromen Landschaftsaufnahmen der Region Viamala im Schweizerischen Kanton Graubünden.
[...]Die Arbeiten sind aber auch eine Hommage an meine Wahlheimat in der Schweiz. Die Idee alle Motive in einem monochromen Blau zu halten, verband ich mit einem alten fotografischen Edeldruckverfahren, das verfahrensbedingt nur in Blau/Weiß möglich ist und hauchte ihm auf digitalem Weg neues Leben ein. Mein Ziel waren mystische moderne Landschaftsbilder, die keine unberührte Natur zeigen, sondern die Zivilisationsspuren einer Jahrhunderte alten Kulturlandschaft mit Respekt und Feingefühl in Szene setzen.
Und doch sollte den Motiven auch etwas Ursprüngliches anhaften. Etwas Raues, Wildes. Fels ist nicht gleich Fels. Die Motive spielen mit eigenen Erfahrungen in den Bergen, mit Licht und Schatten, mit Wolken und Nebelschwaden. Dabei lohnt sich für den Betrachter auch immer die Nahsicht, die mitunter das Geheimnis scheinbarer Schraffuren preisgibt; es können Eiszapfen, Grashalme, Tiere oder gar Menschen sein.
Ausstellungen
- Galerie Bilder-Fuchs, Fulda 2024


Pizzas d'Anarosa

Tarantschun

Alp Carnusa

Alp Anarosa 1

Alp Anarosa 2

Gaden Avers

Alp Mursenas

Beverin Lücke 2

Viamala-Schlucht 1

Viamala-Schlucht 2

Junger Rhein
Auf dünnem Eis bewegt sich die Menschheit des 21. Jahrhunderts. Klimaforscher sagen voraus, dass das polare Meereis innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte während des arktischen Sommers vollständig abschmelzen wird.
[...]In der Arktis erwärmt sich die jährliche Durchschnittstemperatur dreimal so schnell wie im globalen Durchschnitt; mit ungeahnten Folgen für uns Menschen, denn die Arktis ist die Wetterküche der Nordhalbkugel auf der 90% der Menschheit leben. Im Herbst 2019 beauftragte mich das Alfred-Wegner-Institut, die größten Wissenschaftsexpedition aller Zeiten (MOSAiC) in der Arktis als Fotograf zu begleiten. Auf dem deutschen Forschungsschiff "Polarstern", driftete ich zwei Monate lang zusammen mit internationalen Klimaforschern durch die zentrale Arktis.
Großen Panoramafenstern gleich, erlauben meine Arbeiten den Betrachtern hautnah in die zentrale Arktis einzutauchen. Museale Größe und die Fülle fotografischer Details inszenieren dabei nicht nur die Schönheit der arktischen Eislandschaft sondern auch den Forschungsdrang und die Lernfähigkeit des Menschen, der die Zusammenhänge des von ihm selbst ausgelösten Klimawandels besser verstehen und wirkungsvolle Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf den Weg bringen möchte.
Die Arbeiten wirken zudem als Spiegel auf ihre Betrachter, denn wir erkennen uns selbst als Hauptverursacher der Klimaerwärmung und werden aufgefordert, unser eigenes Verhalten kritisch zu hinterfragen. Wenn wir Menschen nicht schnell genug reagieren, können meine Arbeiten bald zu den letzten monumentalen Bilddokumenten des arktischen Meereises rund um den Nordpol gehören.
Ausstellungen
- KLIMA ARENA Sinsheim, ab Herbst 2025
- Lichträume Fulda, ab Herbst 2025
- Gruppenausstellung „Into the Ice“, Deutsches Schifffahrtsmuseum, Bremerhaven 2022
- Alfred-Wegener-Institut (AWI), Bremerhaven, Dauerhafte Installation 2021

Polarstern
Ein massiver Presseisrücken in der Nähe des Nordpols überragt scheinbar den deutschen Forschungseisbrecher Polarstern.

Wertvolle Fracht
Besatzungsmitglieder der Polarstern befestigen Container mit wichtiger Fracht am Bug des russischen Eisbrechers Kapitan Dranitsyn. Gemeinsam mit frischen Vorräten und Wissenschaftler:innen ist die Austausch-Crew auf dem Weg zur Polarstern, die nahe des Nordpols im arktischen Eis driftet.

Energieströme
Atmosphärenforscher justieren einen Sensor, der oberflächennahe Turbulenzen misst. Daten über turbulenzbedingte Energieströme sind entscheidend für die Erklärung ihrer Verstärkung in der Arktis und ihrer Auswirkungen auf die globale Erwärmung.

Tauchroboter
Meereisphysiker:innen lassen einen ferngesteuerten Tauchroboter in den Arktischen Ozean hinab. Vom wissenschaftlichen Camp auf der Eisscholle nahe der Polarstern aus sammelt der Roboter Wasserproben und macht Aufnahmen von der nahezu unbekannten Welt unterhalb des arktischen Eises.

Meereisrinne
Im arktischen Eisschild nahe dem Nordpol hat sich eine große Meereisrinne (lead) aufgetan, die den Blick auf die Oberfläche des 4.000 Meter tiefen Arktischen Ozeans freigibt. Solche Leads kommen im arktischen Eis natürlicherweise vor, ihre Zahl nimmt allerdings aufgrund der globalen Erwärmung merklich zu.

Drift in Schwindendem Eis
Der deutsche Forschungseisbrecher Polarstern driftet bereits seit einigen Monaten mit der Strömung des arktischen Eises, als im März 2020 der Rest der Welt mit dem ersten Corona-Lockdown konfrontiert wird. Nahe dem Nordpol befindet sich das Schiff 1.000 Kilometer jenseits aller menschlichen Zivilisation – und damit sogar entfernter als die Internationale Raumstation ISS von der Erde.

Eisbohrung
Ein Meereisphysiker inspiziert einen Eiskernbohrkopf im Geräteraum der Polarstern. Die auf der MOSAiC-Expedition gesammelten Eisbohrkerne enthalten wertvolle Daten über klimawirksame Spurengase und deren Bewegungen innerhalb des arktischen Eises als auch zwischen Eis, Ozean und Atmosphäre.

Albedo-Effekt
Meereisforscher installieren Geräte zur Messung der Albedo, also des Anteils an Sonnenlicht, der vom arktischen Eis in den Weltraum zurückgeworfen wird. Die weiße Eisdecke reflektiert durch den Albedo-Effekt bis zu 85 Prozent des Sonnenlichts und verhindert so eine globale Erwärmung.

Bordlabor
Wissenschaftler aus den Teams für Biogeochemie und Ökosysteme arbeiten in ihrem Labor an Bord der Polarstern. Die Instrumente hier messen den Gehalt von Sauerstoff, Methan und anderen Gasen, die das arktische Klima beeinflussen.

Arctic Scouting
Professionelle Scouts sorgen jederzeit für die bestmögliche Sicherheit aller Expeditionsteilnehmer auf dem Eis. Sie erkunden die Umgebung des Forschungscamps und legen die sichersten Routen durch das gefährliche, sich ständig verändernde Meereis fest. Mit ihrer langjährigen Erfahrung sind sie zudem in der Lage, Eisbären frühzeitig zu sichten und so alle beteiligten Personen zu schützen.

Miss Piggy
Atmosphärenforscher bereiten den Start eines Forschungsballons mit dem Spitznamen Miss Piggy vor. Die Startphase ist heikel, da die Windgeschwindigkeit in Bodennähe 20 km/h nicht überschreiten darf. Der Ballon nimmt Aerosolproben und misst das troposphärische Ozon in der Atmosphäre.

Arktischer Sturm
Presseisrücken inmitten eines arktischen Schneesturms, nahe dem deutschen Forschungseisbrecher Polarstern im Verlauf seiner einjährigen MOSAiC-Expedition in der Arktis.
Im Februar 2020 begleitete ich als Fotograf die russische Besatzung des Eisbrechers "Kapitan Dranitsyn" auf ihrer Mission, die im arktischen Eis eingeschlossene MOSAiC-Expedition zu versorgen.
[...]Die Aufnahmen entstanden unter schwierigen Rahmenbedingungen und sind das berührende Portrait einer russischen Schicksalsgemeinschaft, vom Kapitän bis zum einfachen Matrosen, mit einem Auftrag an der Grenze des Machbaren, nämlich Proviant, Ausrüstung und neues Personal zur, unweit des Nordpols mit dem Eis driftenden, MOSAiC-Expedition zu bringen.
Die Porträts der russischen Seeleute – vom Kapitän bis zum einfachen Matrosen – erzählen Geschichten von Entschlossenheit, Schwermut und unerschütterlicher Hingabe. Die Erfüllung ihres Auftrages war von entscheidender Bedeutung für das Fortbestehen der größten Arktisexpedition der Geschichte. Es sind diese Geschichten von Opferbereitschaft und Menschlichkeit, die das Projekt "Breaking Ice, Breaking Records" auszeichnen.

Bei -40 °C auf Deck
Die Arbeit auf Deck ist aufgrund der extremen Kälte, der andauernden Dunkelheit und der unvorhersehbaren arktischen Stürme eine Herausforderung. Die Besatzung muss regelmäßig die Durchgänge vom Eis befreien und prüfen, ob die Versorgungscontainer sicher fixiert sind.

Beim Eisbrechen auf der Brücke
Auch wenn es sich grob anhört: beim Rammen von Packeis muss die gesamte Brückenbesatzung – einer Choreografie gleich – äußerst feinfühlig und präzise zusammenarbeiten. Nachdem der Erste Offizier Igor Pridannikov (links) die strategischen Entscheidungen über Richtung, Rammwinkel und Geschwindigkeit getroffen hat, führen der Dritte Offizier Andrei Sidelnikov (Mitte) und der Zweite Ingenieur Maxim Gora (rechts) die Befehle mit der übrigen Besatzung aus.

Captain Alexandr Erpulev
Kapitän Alexandr Erpulev steht am Steuer des russischen Eisbrechers Kapitan Dranitsyn und nimmt Kurs auf den Nordpol. Nach wochenlangem, schwerem Eisbrechen hat das Schiff die nördlichste Position erreicht, die jemals während eines Winters befahren wurde. Sein endgültiges Ziel, das deutsche Forschungsschiff Polarstern, liegt aber immer noch vor ihm. Dieses Porträt, aufgenommen im Februar 2020, zeigt Erpulev, bei der Arbeit an dieser nautischen Meisterleistung.

Kursbestimmung
Immer wieder muss der Zweite Offizier Aleksandr Zhukovskii den Kurs des Eisbrechers korrigieren, indem er den Anweisungen von Eisberater Evgeniy Makarov (im Hintergrund) folgt. Werden die Presseisrücken zu dick, muss der Eisberater alternativ passierbare Kanäle durch das Eis finden.

Unter Kontrolle
Im Kontrollzentrum synchronisiert Chefingenieur Tagir Sharafutdinov das komplexe Zusammenspiel von sechs Dieselmotoren, drei Schiffsschrauben und den dazugehörigen Generatoren.

Schaffen wir das?

In der Werkstatt

Zigarettenpause
"auf draht" ist mehr als nur eine fotografische Auseinandersetzung mit den filigranen Kunstwerken der polnischen Künstlerin Joanna Skurska. In meiner Arbeit wird der Kupferdraht zum Symbol der Geburt der Telekommunikation und zugleich zu einem kritischen Spiegel der modernen Welt. In einer Zeit, in der wir ständig „auf Draht“ sind – immer erreichbar und vernetzt – fragen meine Fotografien nach den Ambivalenzen dieser Verbindung.
[...]In den Weiten des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön trugen Frauen zum ersten Mal die Kunstwerke von Joanna Skurska auf ihrem Körper – fragile Drahtskulpturen, die Bewegung und Form verbinden. Ihre Körperhaltung erzählt eine Geschichte von Befreiung und Einengung zugleich. Die Bilder spiegeln die Komplexität unseres modernen Lebens: die Freiheit der Vernetzung und die zugleich aufkommende Enge, die diese ständige Verfügbarkeit mit sich bringt.
Ausstellungen
- Museum für Kommunikation, Berlin 2014
"Icelandscapes" ist eine Sammlung von 30 Jahren fotografischer Auseinandersetzung mit einer der faszinierendsten Landschaften unserer Erde – Island. Diese analogen Arbeiten zeigen Gletscher, Vulkane und das Nordmeer die als dominierende Elemente die Insel prägen. Doch die Landschaften, die ich dokumentierte, existieren in dieser Form nicht mehr – sie verändern sich ständig durch Klimawandel, Erosion und Vulkanismus.
[...]Diese Fotografien sind nicht nur Momentaufnahmen einer sich wandelnden Natur, sondern auch ein stiller Kommentar zur Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit von Landschaften. Der Zyklus lädt den Betrachter ein, in die unberührte Schönheit Islands einzutauchen und gleichzeitig über die Unaufhaltsamkeit des Wandels nachzudenken.
Ausstellungen
- Gruppenausstellung "Island - Berlin – eine fotografische Zeitreise", Kunstraum Heinrichstraße, Fulda 2019
- Vonderau Museum, Fulda, im Rahmen des Kunst- und Kulturprogramms "Sagenhaftes Island – Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2011"

Gletscherzunge des Skaftafellsjokull

Sinterterrassen nahe Hveravellir

In der Landmannalaugar 1

In der Landmannalaugar 2

In der Landmannalaugar 3

Lavastrand Südküste

Lavastrom an der Krafla
